St.-Eligius-Gilde

St.-Eligius-Gildebruder zu sein ist Privileg, war Krankenversicherung und Hinterbliebenenschutz im Mittelalter, gleichzeitig Verpflichtung, das Monretor, den Südeingang der Stadt Kalkar, bei Gefahr zu verteidigen. Berufsausübung und Berufsausbildung in einem Metallhandwerk war ausschließlich den Mitgliedern der Gilde vorbehalten. Noch 1924 wurde eine Gesellenprüfung von der Gilde abgenommen.

Der Gildemeister, der Fähnrich und „de Kör“, das oberste Gericht, werden jährlich nach festgelegten Regeln neu bestimmt. Nur der Schriftführer der Gilde – Friedrich van Dornick, er ist Vertreter seiner Familie in der 11. Generation, nachweisbar seit 1675 – ist ein Wahlamt.

Christlicher Lebenswandel, Ortsansässigkeit und die Meisterprüfung oder eine gleichwertige andere Prüfung sind bis heute Eintrittsbedingungen für die Aufnahme in die Gilde. Entsprechende soziale und kulturelle Verpflichtungen werden bis heute gepflegt. Armenfürsorge innerhalb der Stadtgrenze, allgemeines christliches und soziales Engagement darüber hinaus, die Pflege des Heiligenhäuschens und die Fortführung der Tradition der ehemaligen Kalkarer St.-Johannes-Bruderschaft, wie auch die Pflege der niederrheinischen Mundart sind Bestandteil des Gildenlebens.

Eine solch umfassende Verpflichtung gelingt nicht ohne den Schutz eines angesehenen Fürsprechers bei Gott. Der Hl. Eligius ist christliches Vorbild, er war Goldschmied, Münzmeister und Berater der merowingischen Frankenkönige um 600 n. Christus und später gar Bischof von Noyon.

Die Kalkarer St.-Eligius-Gilde ist die älteste bisher bekannte St.-Eligius-Gilde in Deutschland, Gründungsjahr 1392. Wir sind Mitglied im europäischen Zusammenschluss der St.-Eligius-Gilden, der „Euroloy“.