St.-Antonius-Bruderschaft

Die älteste Kalkarer Bruderschaft ist die St.-Antonius-Bruderschaft. In einer städtischen Rechnung aus dem Jahr 1419 werden die Mitglieder schon als „alde schutten“ bezeichnet. Die älteste bekannte Urkunde, in der auf die Bruderschaft Bezug genommen wird, ist der Bericht über die Weihe eines Antonius-Altars in Sankt Nikolai durch den Kölner Weihbischof Henricus Venecomponensis am 25. Juni 1458. Notwendige Ausgaben bestritt man durch die Einnahmen aus einem Stück Ackerland in Hanselaer. Zur Unterstützung der Armen zog die Antonius-Bruderschaft in Kalkar, wie andere Antonius-Bruderschaften auch, jährlich ein Schwein groß, das sich frei in der Stadt und der Umgebung bewegen und überall unbehelligt nach Futter suchen durfte. Zu erkennen war es an einem Glöckchen, das es um den Hals trug.

Wie bei den anderen Bruderschaften traten die Aufgaben als Verteidigungsorganisation im späten Mittelalter mit der Aufstellung stehender Heere in den Hintergrund. Laut neuerer Satzung stehen die Sorge für die Armen, das Gebet für die Verstorbenen und die Eintracht und Freude in der Gemeinschaft im Mittelpunkt der Aktivitäten. Im Laufe des Jahres stehen der Patronatsgottesdienst mit anschließendem Fest, eine Seelenmesse gegen Ende des Jahres, ein Familiengottesdienst in der Hanselaerer St.-Antonius-Kirche und ein gemeinsamer Ausflug fest im Programm. Die St.-Antonius- Bruderschaft unterstützt u.a. das Kolping-Sozialwerk Kalkar und den Verein Kalkarer Mühle e.V. Das Engagement der Bruderschaft geht heute jedoch auch weit über die Belange der Heimatstadt hinaus. So finanzierte man ein Fahrzeug für einen afrikanischen Priester und half einer aus Kalkar stammenden Schwester bei der Arbeit in der Entwicklungshilfe.